Existentielle Bedrohung der Menschheit vs. K-Frage der Union

unausgewogene Berichterstattung

Seit einer Woche berichten die Medien von kaum etwas anderem, als wer Kanzlerkandidat der Union werden soll. Erst ab Minute 11 wurde gestern in der Tagesschau kurz der Bericht der WMO (World Meteorological Organization) erwähnt, ab heute schon kein Wort mehr darüber. Der Bericht mahnt, dass trotz Corona-Pandemie das Jahr 2020 eines der drei heißesten Jahre war und die Treibhausgasemissionen nicht entscheidend zurückgingen. Die Vereinten Nationen appellieren an die Verantwortlichen in der Welt, das Jahr 2021 zum entscheidenden Jahr zu machen. Es muss endlich wirksamer Klimaschutz betrieben werden, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.

Die steigenden Temperaturen bedrohen unsere Lebensgrundlagen: es kommt zu Ernteausfällen durch Dürren und Überschwemmungen (dadurch zu Hungersnöten und Kriegen), steigendem Meeresspiegel (Verlust von Lebensraum und Ackerflächen durch Überflutungen – Klimaflüchtlinge), vermehrten Extremwetter-Ereignissen (wirtschaftlich irgendwann nicht mehr tragbar), schmelzenden Gletschern (Versiegen der Trinkwasserressourcen von 40% (!!!) der Weltbevölkerung – Klimaflüchtlinge), Korallensterben, Waldsterben (Verlust von CO2-Senken und „Klimapuffern“), vermehrten Hitzetagen und Tropennächten (zahlreiche „Hitzetote“ auch in Deutschland, v.a. in den Ballungsräumen) und vielen anderen, teilweise nicht vorhersehbaren Effekten. Wenn bestimmte Kipp-Punkte überschritten werden, sind die Folgen unumkehrbar!

Unser Wohlstand und unser Lebensstandard sind fundamental bedroht, und die Union streitet sich nur, wer Kanzlerkandidat werden soll! (Und die Medien berichten andauernd nur darüber…) Es geht dieses Jahr nur um die Wahl und Machterhalt, der Erhalt unserer Lebensgrundlage steht nicht zur Debatte! Umso mehr hat es mich gefreut, von Annalena Baerbock, der Kanzlerkandidatin der Grünen, in den Nachrichten zu hören: „Klimaschutz ist die Aufgabe unserer Zeit“. Jetzt hoffe ich, dass alle Wähler*innen dies auch bei der Wahl im September berücksichtigen.

Bis dahin wünsche ich mir, dass sich unsere Mandatsträger*innen darauf besinnen, dass das alles Entscheidende nicht die nächste Wahl ist, sondern Entscheidungen, die die Lebensgrundlage unserer Kinder und Enkel (und unsere eigene) sichern!

Hier der Bericht der WMO im Original (englisch):
https://public.wmo.int/en/media/press-release/climate-change-indicators-and-impacts-worsened-2020

eine Mahnung der Vereinten Nationen, dass 2021 das alles entscheidende Jahr zum Handeln ist (englisch):
https://public.wmo.int/en/media/news/2021-%E2%80%9Cmake-or-break-year%E2%80%9D-climate-action

eine Meldung des ZDF über den Bericht:
https://amp.zdf.de/nachrichten/panorama/klimawandel-uno-abkommen-wetter-100.html

die Tagesschau vom 19.04.2021, ab ca. Minute 11:30 wird der Bericht erwähnt:
https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-42489.html

kurze Zusammenfassung einiger Folgen des Klimawandels
https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/klimawandel/folgen-des-klimawandels/

Antje Boyks ist Apothekerin. In Zeiten der Klimakrise versucht sie, die Welt ein bisschen besser zu machen. Das fängt an beim Ressourcenschutz (Altbausanierung, Dinge so lange wie möglich nutzen, wenig Konsum), geht über die Nutzung regenerativer Energien und endet in politischer Beteiligung.

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